Aufmerksamkeit

Ich geh vorran, schnelle Schritte.
Haare, die ich nach hinten werfe
und lasziv über meine Schulter blicke.
Während ich mir über die Lippen lecke.

Meinen Kopf gesenkt,
durch die Wimpern blickend,
Hab dir ein Lächeln geschenkt,
schüchtern winkend.

Wir beißen uns da durch.

Ich sitze neben dir
und bin dir so fern wie nie zuvor.
Du sagst, du willst sterben.
Ich sage, ich beiße dich da durch.
Und wenn du am Abgrund stehst,
werd‘ ich dich auffangen.
Und wenn das Strick deinen Hals umarmt,
werd‘ ich es lösen.
Ich beiß dich da durch.

Sei nicht feige,
das bist du ihnen schuldig.
Du sagst, du bist ein Idiot.
Ich sage, ich glaube dir kein Wort.
Und wenn die Tränen kommen,
werd‘ ich sie auffangen.
Und wenn die Probleme überquellen,
werd‘ ich sie lösen.
Ich beiß dich da durch.

Wir beißen uns da durch.

Zitat: Der Vorleser

Warum?
Warum wird uns, was schön war, im Rückblick dadurch brüchig, dass es hässliche Wahrheiten verbarg?
Warum vergällt es die Erinnerungen an glückliche Ehejahre, wenn sich herausstellt, dass der andere die ganzen Jahre einen Geliebten hatte?
Weil man in einer solchen Lage nicht glücklich sein kann?
Aber man war glücklich!
Manchmal hält die Erinnerung dem Glück schon dann die Treue nicht, wenn das Ende schmerzlich war.
Weil Glück nur stimmt, wenn es ewig hält?
Weil schmerzlich nur enden kann, was schmerzlich gewesen ist, unbewusst und unbekannt?
Aber was ist unbewusster und unbekannter Schmerz?

Don't waste your thoughts.

Just in case you’re wondering,
how much hurt I can take,
it feels just like I’m stumbling
across a line that I shouldn’t break.
So take down all those pictures,
please, I don’t wanna see no fake memories,
throwing stones at your window, pain,
standing out in the rain.

[Julian Peretta - Stitch me up]